„Sicherheit im Wohngebiet“
Mehr als 100 Bürgerinnen und Bürger erschienen am Abend des 10. Januar 2013 zu der gemeinsam durch die Stadtbezirksverbände Innenstadt/Nord sowie Potsdam West/ Brandenburger Vorstadt organisierten Informationsveranstaltung „Sicherheit im Wohngebiet“ in der historischen „Villa Feodora“ in Bornstedt. Der Informationsbedarf war groß unter den Potsdamerinnen und Potsdamern in West und Nord, ist doch in den letzten Jahren ein dramatischer Zuwachs bei Einbruchsdiebstählen zu verzeichnen, bei denen die Diebe ihre Ziele im Vorwege genau auskundschaften.
Da es sich hierbei häufig um einzeln stehende Häuser handelt, gibt es oft auch keinen „aufmerksamen Nachbarn“, der als etwaiger Tatzeuge die Polizei alarmieren könnte.
So gab es denn auch große Aufmerksamkeit bei den Ausführungen der Leiterin der Fachabteilung Prävention bei der Polizeiinspektion Potsdam, Erste Polizeihauptkommissarin Renate Michael und des Koordinators für die Revierpolizisten, Polizeihauptkommissar Dietmar Mathaei.
Dabei bestätigte Frau Michael die von der CDU in Potsdam bereits mehrfach thematisierte Zunahme von Einbruchsdiebstählen im Potsdamer Norden mit Schwerpunkt in den Stadtteilen Bornstedt/Bornstedter Feld. Alarmierend sei, dass die Zahl der Einbrüche in Potsdam gegenüber 2011 um das Dreifache zugenommen habe. In der Regel seien dabei organisierte Banden aus Osteuropa am Werk, die sehr schnell und „professionell“ arbeiteten.
Die Polizei empfiehlt in diesem Zusammenhang, bei verdächtigen Beobachtungen sofort die 110 zu wählen, der erste Streifenwagen werde dann innerhalb von sieben Minuten am Einsatzort sein. Rollläden. Leuchten mit Bewegungsmeldern und ein Hund seien darüber hinaus geeignete Schutzmaßnahmen gegen unliebsamen Besuch. Ein Einbrecher, der nicht innerhalb von drei Minuten in ein Objekt eindringen könne, würde erfahrungsgemäß davon ablassen. Der Einstieg in die Häuser erfolge im Übrigen meist über eine Terrassen- oder Balkontür. Insofern seien eigene Sicherungsmaßnahmen die beste Prävention, den Täter von seinem Ziel abzubringen.
Zusammenfassend wurde der Abend von allen Beteiligten positiv aufgenommen, zumal mancher „Kniff“ für einen wirksamen Schutz der eigenen Vier Wände („Ein Fenster in Kippstellung ist ein offenes Fenster!“) mit ein wenig Aufmerksamkeit ohne großen Aufwand selbst beachtet werden kann. Jedoch zeigten auch die Ausführungen der vor Ort befindlichen Spezialisten der Potsdamer Polizei, dass ihre Arbeit aufgrund der aktuellen Reformvorhaben personell wie materiell an ihre Grenzen stoße: Aufklärungsquoten um die 50 Prozent oder weniger sind nicht nur für die betroffenen Bürger, sondern vor allem auch für die Polizei in ihrer täglichen Arbeit unbefriedigend und auf Dauer frustrierend.
Deswegen setzt sich die CDU in Potsdam gegen die „Ausdünnung“ der Polizei vor Ort ein und macht sich für eine fortgesetzte Präsenz der Beamtinnen und Beamten in der Fläche stark. Denn nur dort, wo Polizei im Stadtbild nicht sichtbar ist, sieht der Straftäter seine Chance, äußerten sich übereinstimmend die Vorsitzenden der beiden einladenden Stadtbezirksverbände, Matthias Finken und Dr. Wieland Niekisch.