„Keinkulturland Brandenburg"
"Keinkulturland Brandenburg" (PNN von heute und Diskussion in der MAZ vom 11.10.2013) und der Weiße Adler als Affront gegenüber der Republik Polen.
Man stelle sich nur einmal vor, der Plenarsaal des polnischen Sejm wäre von einem Innenarchitekten weitestgehend in Rot gestrichen worden, und dann hätte er, weil es ansonsten wie ein "Quarkfleck" an der Wand aussehen würde, den Weißen polnischen Adler, das Staatswappen und Freiheitssymbol der Polen, einfach in Rot angebracht und das auch noch mit einem französischen Vorbild wie Henri Matisse durch den Architekten verbrämen lassen.
Unvorstellbar in Polen, klar und einmütig wäre die Ablehnung, auch mit Rücksicht auf das benachbarte deutsche Bundesland Brandenburg, das ja den roten Adler als Staatswappen trägt. Soweit das Ende der Fiktion.
Anders in Brandenburg, dort wird kleinlich Kunstsalon gespielt und keiner, erst recht nicht die Journalisten, schauen über den Tellerrand nach Polen und fragen, ob diese "künstlerische Freiheit" an dieser Stelle nicht etwas rücksichtslos ist und man gerade mit Rücksicht auf Polen diesen überflüssigen und unsere Nachbarn irgendwann doch brüskierenden Wappenstreit nicht führen sollte.
Einzig die CDU Brandenburg scheint hier allein Kultur und Selbstverständnis hochzuhalten.
Brandenburg ist ein wunderbares Land mit rotem Adler und hat als kleines Bundesland vielleicht eine wichtige außenpolitische Mission: die Fortsetzung der Aussöhnung mit Polen und das gemeinsame Zusammenwachsen in Europa, mit rotem Adler hier und weißem Adler dort, das wären Respekt, Geschichts-bewusstsein, Größe und jeweilige Identität plus Gemeinsamkeit in Europa.
Sieht das wirklich keiner im Kulturland Brandenburg, mitten in Europa? Hier bleiben Fragen zurück und die Hoffnung, dass der Blick doch noch einmal kulturvoll über den Potsdamer und Brandenburger Tellerrand geweitet wird!