Potsdams Stadtverwaltung scheint heute schon ein vermeintlich positives Ergebnis der restriktiven Verkehrsführung in der Zeppelinstraße zu feiern: Die Schadstoffe sinken laut einer einzigen Messstation, über 2.000 Autos weniger in der Straße.
Hier macht man es sich aber viel zu einfach!
"Umgerubelt" sagt man schon einmal umgangssprachlich, wenn man eine Währung in die andere tauscht. Ironisch könnte man das auf die Spitze der Stadtentwicklungsverwaltung mit ihrem Chef übertragen:
Der starke Durchgangsverkehr und viele Emissionen der Zeppelinstraße wurden einfach auf die Wohngebiete der Brandenburger Vorstadt und in Potsdam-West "umgerubelt", also dorthin verlagert, wogegen es zunächst nicht nur viele sachliche Argumente gibt, sondern auch die Forderung nach flächendeckenden Messungen zu erheben ist.
Umweltschutz darf nicht bequem nach dem "Sankt-Florians-Prinzip" erfolgen, vor allem wenn es sich um eine der kinderreichsten Stadtviertel Deutschlands handelt.
Die CDU von Potsdam-West setzt sich vehement dafür ein, dass 1. hier nicht schon ein "Erfolg" vermeldet werden darf, 2. die Messungen flächendeckend und mobil nach Berliner Vorbild im gesamten Stadtgebiet durchgeführt, 3. die Messungen in der Zeppelinstraße genauer und an mehreren Stationen vorgenommen, und 4. Alternativen gefunden werden, die nicht nur die Zeppelinstraße, sondern auch die zu Tausenden von Familien mit Kindern bewohnten Straßenzüge südlich des Parks von Sanssouci und bis zum Kaiserbahnhof einbeziehen!
Der verantwortliche Beigeordnete müsste es eigentlich besser wissen, denn er wohnt doch offenbar mitten im selben Kiez, in dem der Verkehr und die Emissionen augenscheinlich stark zugenommen haben.