Kandidatentalk zur Bundestagswahl am 24. September
Die moderierte Diskussionsrunde begann mit einer kurzen Vorstellung der Kandidaten, bevor sich der Moderator dann den einzelnen Damen und dem einzigen Herren widmete. Anschließend wurden dann Linda Teuteberg, Manja Schüle, Norbert Müller, Saskia Ludwig und Annalena Baerbock durch den Moderator befragt.
Der Linke-Kandidat gab uns eine interessante Definition zu den Themen „Linksextremismus“ und „Gewalt“, für die SPD muss alles in Deutschland noch gerechter werden, die sachliche und intelligente FDP-Kandidatin gab ein Beispiel dafür, dass es auch andere Prägungen und Werdegänge zu dem annährend gleichaltrigen Linken geben kann und für die eloquente Grüne sind, welche Überraschung, Klima und Umwelt sehr wichtig.
Saskia Ludwig erzählte davon, wie sie durch die Mitarbeit in der Geschäftsleitung des mittelständischen Familienunternehmens in die Politik fand und dass die Freiheit schlussendlich das höchste Gut in der Demokratie ist. Auffallend war ein penetranter Zwischenfrager, der minutenlang und merkwürdigerweise ohne Eingreifen des Moderators versuchte, unsere Kandidatin mit den aus einschlägigen Medien bekannten Stereotypen über sie zu diskreditieren. Aber auch dies wurde schlussendlich souverän „abgetropft“.
In der zweiten Stunde wurden schließlich Fragen aus dem Publikum beantwortet. Hier erwies sich Saskia Ludwig einmal mehr als profunde Kennerin des Zusammenwirkens von Großstadt und ländlichem Raum und geißelte die verschiedenen Defizite der Politik in Brandenburg und Potsdam, vor allem im Wohnungsbau, in der Bildungs- und in der Verkehrspolitik.
Abschließend wurde allen Teilnehmern durch den Moderator die Aufgabe gestellt, aus zwei durch ihn überreichten willkürlichen Substantiven spontan eine Kurzgeschichte zu kreieren, was für manchen Lacher und entspannte Gesichter zum Abschluss sorgte. Ein interessanter Abend ging in angenehmer Atmosphäre zu Ende.
Auffällig an der gesamten Veranstaltung war das Fehlen einer Beschallungsanlage. Dies war aufgrund der Räumlichkeiten sowie der Menge der anwesenden Zuhörer gerade noch hinnehmbar, führte jedoch dazu, dass sich das Publikum mit Beifall und ähnlichen Bekundungen auffallend zurück hielt. Dass sich unter den Zuhörern etwa ein Drittel Personen befanden, die augenscheinlich seit mehreren Jahrzehnten keinen Jugendclub mehr betreten hatten, tat sicher ein Übriges.