Presseerklärung Dr. Wieland Niekisch
Verkehrschaos-Tage in Potsdam, oder besser die Katastrophe eines totalen Verkehrsinfarktes wahr absehbar: Folge aktueller und langfristiger Ignoranz! Finanzieller und wirtschaftlich-kultureller Schaden nicht absehbar; Verantwortliche müssen klar benannt und zur Rechenschaft gezogen werden!
Bei Ausfällen derartigen Dimension geht es um die gesamte Verkehrsplanung für die Sommerzeit, und die ist Chefsache und nicht allein in der Verantwortung der technischen Verwaltungsebene. Denn das Baustellenmanagement muss der Verwaltungsspitze vor Umsetzung vorgelegen haben!
Hier haben die Stadt- und Verkehrsplanung an der Spitze der Landeshauptstadt, also zuallererst die politische Führung und der verantwortliche Bau- und Verkehrsbeigeordnete total versagt. Oder er hat dies in seiner sattsam bekannten grün-autoritären Ignoranz bewusst oder unbewusst billigend in Kauf genommen. Samt des immensen Schadens für Wirtschaft, Kultur und den Tourismus in der Landeshauptstadt Brandenburgs.
Man muss sich vor jeder weiteren Betrachtung auch die Frage stellen: Billigt oder toleriert dies Potsdams Oberbürgermeister?
Wer trägt zuallererst den Schaden dieser hausgemachten Chaostage der Potsdamer Verwaltung:
1. Die Menschen, die nicht im Urlaub sind oder sich keinen leisten können, und die per Auto oder Bus ihrer Arbeit nachgehen wollen und müssen!
2. Kranke, Bedürftige, Immobile, Kinder und und Jugendliche, also die Schwächsten unserer Gesellschaft!
2. Tausende Touristen, die gestern und in diesen Tagen Potsdam und seine berühmten Schlösser, Gärten wie Innenstadtbereiche nicht sehen, hier nicht verweilen und hier kein Geld für die Tourismusbranche ausgeben konnten und können. Und die keine Werbung, sondern das Gegenteil für Potsdam tun werden!
3. Die Potsdamer Tourismuswirtschaft und die hochgradig finanzbedürftige Schlösser-Stiftung; diese Tage werden leider noch lange nachwirken!
4. Potsdam als Landeshauptstadt vor den Toren Berlins, ihr Ruf und das Ansehen, die in den letzten 15 Jahren mühsam wiederhergestellt worden sind!
Die Katastrophe war absehbar und hat neben der kurzfristigen Gründe des katastrophalen Baustellen-Missmanagements langfristige, tiefgreifende Ursachen:
So, wie die Potsdamer Verwaltungsspitze im politischen Blindflug bei der Schulplanung nicht sehen wollte oder konnte, dass man bei Einwohnerzuwächsen in 10.000der-Schritten zusätzlich viele Schulen für Familien mit Kindern langfristige planen und bauen muss -
Genauso hat man es seit mindestens einem Jahrzehnt versäumt, unsere wunderschöne, aber geographisch komplizierte Stadt auf den Zustrom vieler Zuzügler und weitaus mehr Touristen als früher verkehrstechnisch einzurichten:
Potsdam ist im Wesentlichenn eine Insel, von mehreren Bundesstraßen durchschnitten oder tangiert; fast 25%, also ein Viertel, sind Weltkulturerbedenkmal. Genau dessen Handhabung braucht man Intelligenz, Weitsicht und kulturelles Einfühlungsvermögen.
Es wurde versäumt und ignoriert: a) den Ziel-, Quell- und Durchgangsverkehr der Innenstadtbereiche zu ordnen, b) für den wachsenden Raum nördlich und nordwestlich der Innerstadt die Verkehrswege zu ertüchtigen, und c) mit dem Landkreis Potsdam-Mittelmark ein zukunftsfähiges, be- und entlastendes Verkehrsnetz zu schaffen.
Jetzt ist die Situation da: Brandenburg hat eine wunderschöne und wachsende, aber sowohl bei Schulen wie nun auch beim Verkehr eine rückständige Landeshauptstadt mit riesigem Modernisierungs- und Aufgabenstau! Es wird Zeit, dass Landes- und Stadtpolitik diese Riesenprobleme mit neuen Kräften und intelligenten Konzepten ökologisch und ökonomisch tatkräftig angehen!